Einer meiner Lieblingszoos ist der Wuppertaler Zoo. Hier gibt es regelmäßig Elefantennachwuchs, was mich als Elefantenfan natürlich schwer begeistert. Vergangenen Sonntag haben wir an einer Spezialführung teilgenommen. Eine Mitarbeiterin des Zoos nahm uns am Eingang in Empfang und erzählte uns über den Zoo und seine Besonderheiten. Zum Beispiel, dass der Zoodirektor vor 2 Jahren wechselte und sich seitdem vieles verändert hat. Stolz zeigt sie uns als erstes das neue Wolfsgehege. Ein Wolf beäugt uns neugierig, anscheinend freut er sich über Besuch, denn wegen des schwülen Wetters war der Zoo nicht gut besucht.
Und kurz darauf erreichen wir schon mein persönliches Highlight der Führung, das Elefantenhaus. Zuerst sind wir kurz in der Küche, dann geht es auch schon los zu den Elefanten, dort wartet eine Elefantendame, Numbi auf uns, ich darf ihr einen Laib Brot geben. Dieser wird mir einfach aus der Hand gesaugt. So hätte ich mir das nicht vorgestellt, dieser Rüssel saugt besser als der Staubsauger zu Hause. Jetzt darf ich ihr näher kommen und sie von der Seite streicheln. Die Haut fühlt sich rau, trocken, staubig und rissig an. Aber von vielen vorherigen Zoobesuchen wissen wir ja, dass Elefanten sich gerne im Sand und Matsch wälzen. Die Elefantendame führt mit ihrer Tierpflegerin noch viele kleine Kunststücke auf. Bein heben, wichtig für die Fußpflege der empfindlichen Elefantenfüße, hinsetzen und wieder aufstehen, wichtig für die Bauchmuskulatur, also für kommende Geburten. Hinlegen und wieder aufstehen, auch wichtig für Untersuchungen. Auch kann sie auf einem recht kleinen Steinbrocken stehen, diese Übung ist wichtig, damit sie beim Wiegen auf der Waage bleiben kann. Mit all diesen Übungen werden die Elefanten beschäftigt und es erleichtert die Pflege. Einige der anderen Elefanten drängen sich nun an den Toren zum Elefantenhaus, obwohl diese Tiere aus Afrika kommen mochten sie bei den schwülen, heißen Wetter lieber nach drinnen, aber solange wir da sind dürfen sie nicht. Leider dürfen wir auch nicht die Rüssel streicheln die uns immer wieder hingestreckt werden.
Das Elefantenhaus ist übrigens so konzipiert, dass man kleine und größere Bereiche abtrennen kann. Was mich sehr erstaunte, war, dass die Elefanten sich nachts frei bewegen können, also selbst entscheiden können ob sie lieber drinnen oder draußen sind. Auch sind die Elefantenkühe bei der letzten Geburt unter sich geblieben, sie haben die Geburt ohne menschliche Hilfe gemeistert.
Nur einer fehlt heute in der Gruppe, das ist der Elefantenbulle Tusker, er ist auf einem extra Gelände. Normalerweise sind Elefantenbullen Einzelgänger ohne Familienanschluss, aber er macht den Eindruck als wenn er lieber bei seiner Familie wäre.
Leider ist die Zeit bei den Elefanten erstmal vorbei. Weiter geht es zu den Menschenaffen. Alle 4 Menschenaffenarten sind hier vertreten: Orang Utans aus Südostasien, Bonobos aus dem Kongobecken Afrikas, Schimpansen aus den zentralafrikanischen Regenwäldern und Gorillas ebenfalls aus Zentralafrika. Sie möchten ebenfalls nicht nach draußen, zu heiß.
Vom Affenhaus aus kommen wir wieder zum Elefantengelände und die Elefanten machen für uns eine Elfantenparade, ich fühle mich ans Dschungelbuch erinnert, vom Elefantenhaus zu Wasserloch. Dort wird kurz gebadet, sie werden von den Tierpflegern abgespritzt und danach wird sich wieder im Sand gewälzt.
Dann nimmt uns die Zooführerin vom Wuppertaler Zoo mit zu den Waldrappen, einem Tier das wir bisher kaum beachtet hatten. Der Waldrapp galt bereits als ausgestorben und mit viel Mühe versucht man ihn wieder anzusiedeln, da der Waldrapp ein Zugvogel ist, musste man ihm mit Leichtflugzeugen wieder beibringen seine Flugroute zu finden. Dies ist anscheinend gelungen und es gibt wieder erste Vögel die eigenständig zum Überwintern in den Süden fliegen.
Dann ging es weiter zu den Königs- und Eselspinguinen. Hier war es herrlich kalt! In diesem Gehege hat man eine neue Eis- oder Schneeanlage eingebaut, es entsteht ein kleiner Eisberg den die Tiere gerne nutzen.
Der Abschluss unserer Führung war dann die Fütterung der Seelöwen, aber auch sie wurden nicht nur gefüttert, sondern mit dem Futterfisch motiviert bestimmte Kunststücke zu zeigen die dann später zum Beispiel Untersuchungen erleichtern.
Insgesamt ein schöner und sehr interessanter Tag im Zoo.