Auch in diesem Jahr nahmen wir wieder an der Extraschicht, der Mittsommernacht der Industriekultur, teil. Die Extraschicht 2008 lädt zu einer Vielzahl von Ausflügen ein. Genau zur Sommersonnenwende am 21. Juni 2008 war es soweit. Das Wetter war hervorragend geeignet um die ganze Nacht unterwegs zu sein. Aber leider war auch diesmal die Zeit zu knapp um alle für uns interessanten Punkte anzusteuern. Zumal wir, das sind 2 Erwachsene und unser 12 – jähriger Sohn auch unterschiedliche Interessen haben.
Wir starteten in der Innenstadt von Essen beim DB Regio NRW Werk in die Extraschicht 2008. Wir waren schon etwa um 17 Uhr 30 da, aber es waren schon einige vor uns angekommen. Hier konnte man die S – Bahn Werkstatt anschauen und mit der S-Bahn vom Typ ET 425 durch die Waschanlage fahren. Wir hatten Glück und waren direkt bei der ersten Fahrt durch die Waschanlage mit dabei. Das Fachpersonal klärte uns darüber auf, wie die Reinigung funktioniert, leider muss in dieser Anlage die Klimaanlage abgestellt werden. Zuerst wurde die supermoderne S-Bahn mit Schaum bespritzt, mit einer Bürste saubergerubbelt und danach wieder abgespült, ähnlich wie bei der Autowaschanlage nur viel, viel grösser und diese Anlage kann von beiden Seiten genutzt werden. Nach einer kleinen Rundfahrt rund um das DB – Gelände kamen wir zurück zum Ausgangspunkt. Hier konnte man sich die supermoderne S-Bahn ET 422 anschauen. So eine neue S-Bahn sieht richtig ordentlich und gemütlich aus im Vergleich zu den Bahnen die hier täglich im Einsatz sind. Es riecht gut, die Sitze sind sauber und bequem, mit Klimaanlage, ja so macht es Spaß S-Bahn zu fahren. Nachdem wir auch noch die Werkstatt bestaunt hatten ging es für uns weiter zum Alpincenter Bottrop. Der Shuttlebus kam pünktlich, war zwar voll, aber nicht überfüllt, sodass wir schnell bei der nächsten Etappe in Bottrop ankamen.
Vom Biergarten des Alpincenters genossen wir erstmal die Aussicht auf das Ruhrgebiet, die Skyline von Essen, die Veltins Arena und den Tetraeder – alles bei klarem Wetter super gut zu sehen. Das Alpincenter bietet eine der längsten Hallenskiabfahrten der Welt. Der Berg wird auch Monte Schlacko genannt. Die Kletterpartie ließen wir ausfallen, aber wir werden das Klettern dort im Hochseilklettergarten bald nachholen. Stattdessen nahmen wir an einer Führung durch das derzeit geschlossene Alpincenter teil. Bei sommerlichen Temperaturen standen wir im Schnee und konnten die riesige Halle von innen bewundern. Nach dem Rundgang hatten wir noch viel Spaß bei einer Koch – Performance.
Ohne Wartezeiten konnten wir mit dem Bus zur Nachbarstation, dem Tetraeder fahren. Hier erwartete man einen Vulkanausbruch. Über der sehr langen Treppe zum Aufstieg auf den Gipfel waberten schon Nebelbänke, teilweise rot angeleuchtet – oder ist etwa schon Lava ausgetreten?
Auf den einzelnen Etappen der Extraschicht 2008 trafen wir verschiedene Künstler: Maler, Musiker und auch eine kleine Expedition war unterwegs in der Hoffnung auf das Erlebnis Vulkanausbruch. Oben angekommen war da noch die Möglichkeit den Tetraeder zu erklimmen, dies war aber nur etwas für unseren Sohn, mir ist das Teil zu wackelig! Auf der ersten Aussichtsplattform habe ich mich, nach einem kleinen Aufenthalt, für den Rückweg entschieden. Hier war es sehr spannend die Gesichter zu beobachten von den Leuten die hier ankamen, denn der Fußboden der Plattform ist ein sehr durchsichtiges Gitter. Da wir noch weitere Stationen auf unserem Plan hatten konnten wir leider nicht auf den Vulkanausbruch warten sondern machten uns nach einer kleinen Stärkung wieder auf den Weg zur Bushaltestelle und von hier aus weiter zur Ludwig Galerie im Schloss Oberhausen. Diesmal war der Bus sehr voll. Vorbei am Gasometer Oberhausen erreichten wir unser nächstes Ziel.
Hier waren Fotografien von Thomas Höpker zu bewundern. Besonders die wunderschönen Landschaftsaufnahmen haben uns sehr gut gefallen, aber auch die Reportage Fotografien waren sehr interessant.
Dann ging es wieder in den Bus zu unserer letzten Station dem Rheinischen Industriemuseum in Oberhausen. Hier freuten wir uns schon auf die Feuerparade von La Salamandre.
Im RIM angekommen bewunderten wir erst die Vorführung von dem Museumsschmied um uns dann einen Platz für die Feuershow zu suchen. Viele Besucher hatten sich schon in der Mitte des Innenhofes um einen abgesperrten Platz versammelt und warteten gespannt auf die Vorführung. Um Mitternacht sollte es losgehen, aber wir mussten noch etliche Zeit warten bis wir in weiter Entfernung auf dem Dach eines Gebäudes einen Feuervogel sahen. Jetzt hofften wir dass es bald auf dem Platz vor uns weitergehen sollte, aber außer überdimensional großen Fackeln konnten wir leider nichts erkennen. Wir waren schon etwas enttäuscht wurden dann aber doch gänzlich für die Wartezeit entschädigt, als wir auch endlich etwas sehen konnten. Mystisch aussehende Gestalten tanzten zu sphärischer Musik mit brennenden Seilen und Feuerrädern. Wagen mit brennenden Fackeln wurden durch den Innenhof gezogen, auf dem Wagen eine Art Hohepriesterin mit einem brennenden Schirm. Die Wege waren mit kleinen Flammen, die scheinbar aus dem Boden kamen, markiert. Aus Gießkannen wurden Feuerkreise auf den Boden gemalt. Das Ganze ein gelungenes Feuererlebnis. Der Abschluss war ein riesiger Feuerball.
Nach den faszinierenden Eindrücken ließen wir unsere persönliche Nacht bei der Extraschicht 2008 im Biergarten des RIM ausklingen, schauten uns noch die Sonderausstellung 250 Jahre MAN an und machten uns dann auf den Heimweg. Wobei wir schon erstaunt waren, dass wir gerade noch den letzten Bus in unsere Richtung erwischten, obwohl es erst halb zwei war.