
Für mich das Motorrad schlechthin: die Kawasaki Z900 Z1 Baujahr 1973 – auch Frankensteins Tochter genannt. Ende der siebziger Jahre, als wir alle in das Führerscheinalter kamen, hatte in meinem Umfeld keiner das Geld für Sie – den Höhepunkt des Motorraddesigns in den siebziger Jahren. Ich fuhr statt dessen lange eine Kawasaki Z550 B, der ich noch eine Scheibel 4 in 1 spendierte.
Nach langer Pause fing ich im Alter von über fünfzig wieder an Motorrad zu fahren mit einer Kawasaki Z750 aus Anfang der achtziger Jahre. Vor etwa drei Jahren lief sie mir dann in Düsseldorf Flingern über den Weg – meine jetzige Kawasaki Z900 Z1 Baujahr 1973. Ich war sofort Feuer und Flamme und überlegte nicht lange. Gründe dazu hätte es genügend gegeben: sie stand schon längere Zeit, irgendwo lief Benzin raus, Ölverlust an mehreren Stellen, sie sprang schlecht an, die Blinker in den Lenkerenden waren locker und sie war umgebaut – sie brauchte etliche Services und Reparaturen. Eine Kastenschwinge und eine breite Akront Felge hinten und auch vorne eine Akront Felge. Außerdem eine zweite Scheibenbremse rechts am Vorderrad. Beide Bremsscheiben sind gelocht. Dem Umbau fiel der Hauptständer zum Opfer. Der allgemeine Zustand war aber gut.
Wie zu erwarten war, mussten etliche Reparaturen erledigt werden. Die Vergaser mussten ausgebaut und gereinigt werden, ein neuer Benzinhahn und neue Spiegel. Größter Posten: eine neue Zylinderfußdichtung. Der Zylinderkopf hatte einen Riss und musste geschweißt werden. Die eingebauten Koni Stoßdämpfer und die Federn in der Gabel hatten es hinter sich und mussten ersetzt werden. Es kamen noch LED Blinker an den Lenkerenden dazu.
Damit gehört sie eindeutig zu den echten Charakter Bikes im Land.
Ein tolles Motorrad zum Cruisen – nicht zum Rasen. Was meint ihr?