Mit fünf Kindern sind wir zum Bahnhof Bochum Dahlhausen gefahren um an einer Fahrt beziehungsweise Ausflug mit dem historischen Schienenbus teilzunehmen. Pünktlich um 14 Uhr 58 fuhr der alte Schienenbus in den Bahnhof ein. Schon vorher hörten wir sein durchdringendes Pfeifen. Gleich darauf ging es auch schon los. Mit viel Gerattere und Getöse ging es schlingernd ins Ruhrtal in Richtung Hagen. Der Innenraum hat das Flair der fünfziger und sechziger Jahre und hebt sich wohltuend von heutigen Zügen ab. Wer möchte kann beim freundlichen Schaffner Snacks und Getränke bestellen oder dem Zugführer über die Schulter gucken.
Große Fenster ermöglichen einen ungehinderten Blick auf die schöne Landschaft, die Dank mäßiger Geschwindigkeit gut zu sehen ist. Wir kennen das Ruhrtal hier schon, denn wir sind kürzlich mit dem Fahrrad den ganzen Ruhrtalradweg gefahren. Zwischen den Bahnhöfen hält der Schienenbus des Öfteren an Übergängen, weil der Schaffner manuell das Schließen und öffnen der Bahnschranken steuert. Nach vierzig Minuten erreichen wir die Zeche Nachtigall. Der Schienenbus fährt weiter bis Hagen Hauptbahnhof und wird uns auf seinem Rückweg nach Bochum in zwei Stunden wieder mitnehmen. In der Zwischenzeit besichtigen wir die Zeche Nachtigall. Pünktlich sind wir wieder am Bahnhof. Als der Schienenbus hält, unterhalte ich mich eine Weile mit dem Schaffner und erfahre, das Zugführer und Schaffner die ganzen Fahrten ehrenamtlich machen. Wir steigen ein und schon geht es weiter in Richtung Bochumer Eisenbahnmuseum, der Heimat des Schienenbusses. Leider wird es relativ schnell dunkel und den größeren Teil der Fahrt sehen wir draußen nichts mehr. Als wir in Bochum Dahlhausen aussteigen, verabschiedet sich der alte Schienenbus mit lautem Pfeifen. Ich sehe ihm hinterher, denke an die schöne Fahrt und an das Engagement von Menschen wie unserem Zugführer und Schaffner, die durch Ihre ehrenamtliche Tätigkeit solche Erlebnisse erst möglich machen. Ähnlich schön ist eine Fahrt mit der Schwebebahn in Wuppertal.